Kleine Philosophie des Denkens |
||||
PhiloCafé - gemeinsam philosophieren |
Das Denken beobachten Philosophie beruht auf der menschlichen Fähigkeit, sich Gedanken über Gedanken machen zu können – natürlich gehören Gedanken über Gefühle und Erlebtes ebenso dazu. Wir alle können das in unserem Bewusstsein Aufgetauchte reflektieren: Wir können unser Denken beobachten. Auf diese Weise gelingt es, Abstand zu unserem Erleben und Verhalten und damit zu uns selber zu schaffen. Denk- und Erlebnishorizont Es ist entscheidend, wie wir uns selber und die Welt denken. Ein erweiterter Denkhorizont beeinflusst unseren Erlebnishorizont. Denken und Fühlen bestimmen sich gegenseitig: Wir wissen aus Erfahrung, dass kreative Gedanken sich nur in bestimmten Stimmungen einstellen und dass umgekehrt ein neuer Gedanke unsere Emotionen beflügeln und uns neue Erlebnismöglichkeiten eröffnen kann. Was wir denken und fühlen bestimmt unser Handeln und erhält somit eine gesellschaftlich-politische Dimension. Verschiedene Arten des Denkens Selbstverständlich gibt es unzählige Arten des Denkens: So zum Beispiel diskursives Denken, das streng logisch Gedanken an Gedanken reiht; hermeneutisches Denken, die Kunst der Auslegung von Gedanken in einem Prozess der Sinnstiftung; dialektisches Denken, welches aus Gegensätzlichem neue Erkenntnis gewinnt oder intuitives Denken, das spontan und absichtslos sich zu etwas Neuem, vorher noch nie Gedachtem vorwagt. Denkt der Mensch zuviel? Nicht dass der Mensch zuviel denkt, sondern dass er zuviel dasselbe denkt, ist problematisch. Wenn wir uns selber beobachten sehen wir, dass oft Situationen gedanklich unzählige Male ‚durchgespielt’ werden, obwohl nichts mehr zu ändern ist oder es im Leben dann ganz anders kommt. Denkerisch Neuland betreten Denkerisch Neuland zu betreten heisst mit Irritationen umgehen lernen. Philosophisches Denken fördert die geistige Beweglichkeit, also die Fähigkeit, alles auch noch ganz anders zu betrachten: Philosophie als Chance für ein neues Selbstverständnis - Philosophie als Haltung und Antwort auf die existentielle Hersausforderung einer widersprüchlichen und sich ständig verändernden Welt. |
|||
(c) philocafe.ch 2006-2024 roman.guenter@philocafe.ch |
||||